Waschzettel mit Aufschrift 100 % Polyester
Christina Roetger

Christina Roetger

Polyester

Alles, was Sie über die Kunstfaser wissen müssen

Polyester ist in der Modewelt allgegenwärtig. Ob in sportlicher Kleidung, eleganten Abendroben oder lässigen Alltagsoutfits – der synthetische Stoff hat sich aufgrund vieler positiver Eigenschaften als unverzichtbares Material etabliert. Polyesterfasern sind feiner als Seide und können sehr dicht zu feinen Stoffen gewebt werden, die wind- und wasserdicht sind. Doch woraus besteht die Kunstfaser eigentlich und wie wird sie richtig gepflegt? Wir verraten Ihnen alles, was Sie über Polyester und seine Eigenschaften wissen müssen.

Was genau ist Polyester?

Polyester ist eine chemisch gewonnene Faser, das heißt, sie kommt in der Natur nicht vor. Chemisch gesehen besteht Polyester aus langen Polymerketten, die durch Polykondensation von Ethylenglykol und Terephthalsäure entstehen. Diese Polymere können aus kleinen Molekülen, den sogenannten Monomeren, aufgebaut werden. Das Ergebnis ist eine widerstandsfähige, formbeständige Faser, die hervorragend für die Herstellung textiler Flächen geeignet ist. Die moderne Industrie stellt Polyester aus petrochemischen Rohstoffen wie Erdöl her. In der Textilindustrie wird Polyester zur Herstellung von Bekleidung, aber auch z. B. für Möbelbezüge, Teppiche und Heimtextilien verwendet.

Die Eigenschaften und Vorteile von Polyester

Polyester bietet zahlreiche Vorteile, die es bei Herstellern und Verbrauchern weltweit so populär gemacht haben. Hier einige der wichtigsten Vorzüge der Kunstfaser:

Die Strapazierfähigkeit

Die extrem kleinen Poren von Polyester machen es extrem strapazierfähig und widerstandsfähig gegen Abrieb und Dehnung. Diese Robustheit macht es besonders geeignet für stark beanspruchte Kleidungsstücke wie Arbeits- und Outdoorbekleidung. Polyesterfasern brechen und reißen weniger leicht als Naturfasern wie Baumwolle oder Wolle, was die Lebensdauer der Kleidungsstücke erheblich verlängert.

Die Formbeständigkeit

Kleidungsstücke aus Polyester behalten auch nach häufigem Waschen ihre Form und knittern kaum. Das ist besonders praktisch auf Reisen, wenn die Kleidung nicht völlig zerknittert aus dem Koffer kommt, und auch für Menschen, die keine Zeit haben, ihre Kleidung ständig zu bügeln. Die Struktur der Mikrofaser sorgt dafür, dass Textilien aus Polyester lange ihre Form behalten und nicht ausleiern oder einlaufen.

Polyester ist schnell trocknend

Polyester nimmt kaum Feuchtigkeit auf und trocknet daher sehr schnell. Dies ist ein entscheidender Vorteil für Sport- und Outdoorbekleidung, da die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert wird und das Material schnell wieder trocken ist. So bleibt das Tragen von Sportbekleidung aus Polyester auch bei schweißtreibenden Trainingseinheiten angenehm.

Tipp: Polyester öfter waschen

Polyesterfasern sind sehr glatt und nehmen daher kaum Feuchtigkeit auf, sondern absorbieren sie nur: Schweiß wird automatisch nach außen transportiert. Das sorgt für ein angenehmes Tragegefühl, weil sich keine Staunässe bildet und sich das Textil nie feucht anfühlt. Allerdings fehlt Polyesterfasern der natürliche Schutzfilm, der bei saugfähigen Naturfasern dafür sorgt, dass sich zum Beispiel Schweißgeruch zunächst nicht ausbreitet. Polyester kann das nicht. Gerade Sportswear sollte daher öfter in die Waschmaschine.

Die Faser ist Pflegeleicht

Polyester ist leicht zu reinigen und erfordert keine aufwendige Pflege. Es ist in der Regel maschinenwaschbar und bügelfrei. Außerdem reicht es meist aus, Polyestergewebe bei niedrigen Temperaturen zu waschen. Das spart Energie und schont die Umwelt. Zudem sind Polyestergewebe resistent gegen Schimmel und Flecken, was die Pflege zusätzlich erleichtert.

Die Farbbeständigkeit

Aufgrund seiner chemischen Struktur nimmt Polyester Farbe gut auf und behält seine Leuchtkraft und Intensität auch nach häufigem Waschen. Polyesterfasern können tief und gleichmäßig gefärbt werden, was zu brillanten und dauerhaften Farben führt.

Die Vielseitigkeit

Polyester kann in einer Vielzahl von Textilarten und -strukturen verarbeitet werden, von weichen und fließenden Stoffen bis hin zu festen und robusten Materialien. Ob atmungsaktive Sportbekleidung, Innenfutter von Outdoor-Jacken, elegante Abendmode oder strapazierfähige Arbeitskleidung – Polyester findet in nahezu allen Bereichen der Mode Anwendung.

Seit wann gibt es Polyester?

Heute ist Polyester eines der am häufigsten verwendeten Textilien der Welt. Der vielseitige Stoff geht auf Experimente britischer Wissenschaftler zurück, die das knitterarme Material herstellten. Das Chemieunternehmen DuPont begann mit der Erforschung massiver Moleküle, um synthetische Fasern herstellen zu können. So entdeckten Wissenschaftler von DuPont Ende der 1930er Jahre den Kunststoff Nylon. Nylon war eine der ersten synthetischen Fasern, die hergestellt wurden, und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erfindung des Polyesters. Die Erfindung der hitzebeständigen Polyesterfaser wird John Rex Whinfield zugeschrieben, der 1941 zusammen mit James Tennant Dickson das Patent für die Herstellung von Polyethylenterephthalat (PET), der Grundlage von Polyester, anmeldete. In den 1950er Jahren begann die kommerzielle Produktion, und seit den 1970er Jahren hat sich Polyester weltweit als einer der beliebtesten Textilrohstoffe etabliert.

Die besten Eigenschaften aus zwei Welten: Polyester-Mischungen

In der Textilindustrie werden häufig verschiedene Fasern gemischt, um ein optimales Tragegefühl zu erzielen, die Pflege zu erleichtern oder das Material schlicht kostengünstiger zu machen. Polyester wird daher oft mit anderen Fasern wie Baumwolle, Wolle oder Viskose gemischt, um die positiven Eigenschaften der verschiedenen Fasern zu kombinieren.

Durch das Mischen von Polyester mit anderen Fasern entstehen Stoffe, die sowohl bequem als auch funktional sind. Baumwoll-Polyester-Mischungen bieten beispielsweise den Komfort und die Atmungsaktivität von Baumwolle sowie die Haltbarkeit und das einfache Handling von Polyester. Diese Mischungen sind zudem oft kostengünstiger als reine Naturfaserstoffe und bieten eine längere Lebensdauer.

Ebenfalls sehr beliebt ist die Mischung von Polyester und Wolle. Diese Kombination vereint die wärmenden und isolierenden Eigenschaften der Wolle mit der Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit von Polyester. Kleidungsstücke aus dieser Mischung haben eine geringe Knitter- und Schrumpfneigung, sind formbeständiger und oft leichter zu waschen als reine Wollkleidung.

So pflegen Sie Polyester richtig

Polyester ist eine unkomplizierte Faser. Es ist leicht zu pflegen, hitzebeständig und knitterfrei. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die Sie beachten sollten. Mit diesen Pflegehinweisen bleibt Ihre Polyesterkleidung lange schön:

  • Waschen: Polyester kann in der Waschmaschine gewaschen werden. Verwenden Sie ein mildes Waschmittel und wählen Sie einen Schonwaschgang.
  • Temperatur: Waschen Sie Polyester bei maximal 40 Grad Celsius, um die Faserstruktur zu schonen.
  • Trocknen: Polyester können Sie an der Luft trocknen lassen oder im Schonprogramm des Wäschetrockners trocknen.
  • Bügeln: In den meisten Fällen ist das Bügeln nicht erforderlich. Wenn doch, stellen Sie das Bügeleisen auf eine niedrige Temperatur und verwenden Sie ein Bügeltuch, um die Fasern nicht zu beschädigen.
  • Fleckenbehandlung: Behandeln Sie Flecken sofort und vermeiden Sie aggressive Bleichmittel, die das Material beschädigen können.