Drei verschiedene Hemdkragen
Christina Roetger

Christina Roetger

Hemdkragen

So finden Sie den passenden Hemdkragen für jeden Anlass

Ein tadellos sitzendes Herrenhemd gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Bestandteilen einer jeden Herrengarderobe. Denn schließlich hat jeder stilbewusste Mann bei weitem mehr Hemden als Anzüge im Schrank. Doch neben der optimalen Passform gibt es noch ein wesentliches Detail, das Ihr Hemd perfekt macht – den Hemdkragen.

Die wichtigsten Hemdkragen Arten im Überblick

Was den Schnitt des Hemdkragens angeht, gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Kragentypen und Variationen. Die einzelnen Formen unterscheiden sich dabei vor allem durch feine Schnittdetails, wie den Winkel zwischen den Kragenspitzen, die Kragenhöhe oder auch die Anzahl der Knöpfe.

In unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen die wichtigsten Hemdkragen Arten, was sie auszeichnet und wie Sie die verschiedenen Hemden zu jedem Anlass passend stylen können.
Mann in blauem Hemd mit Kent Kragen

Der Klassiker: Stilvoll mit Kent-Kragen

Der Kent-Kragen kann mit Recht als der absolute Klassiker unter den Hemdkragen Formen bezeichnet werden. Diese Kragenform ist ein wahrer Allrounder, denn dank seiner harmonischen Proportionen ist er vielseitig zu kombinieren und kann grundsätzlich zu jedem Anlass getragen werden. Wenn Sie sich also für ein Hemd mit diesem Kragen entscheiden, können Sie sicher sein, dass es sehr oft zum Einsatz kommen darf. Der Kent-Kragen eignet sich hervorragend für klassische Outfits und gilt als der Standardkragen für Business-Hemden. Sein spitzer, kurzer Kragenschnitt bietet genug Platz für nahezu alle gängigen Krawattenformen und Knoten. Selbst zur klassischen Fliege können Sie ein Hemd mit Kent-Kragen problemlos tragen.

Aber auch im Freizeitbereich trifft man diese Kragenform häufig an. Den Kent-Kragen mit einem sportiven Sakko oder einer Jeans zu kombinieren, funktioniert genauso gut, wie ihn zum Anzug im Büro zu tragen.

Wem steht's?

Ein Hemd mit Kent-Kragen steht grundsätzlich jedem Mann. Besonders geeignet sind die auseinandergezogenen Kragenspitzen aber für Träger mit schmalem Gesicht. Benannt wurde dieser Hemdkragen übrigens nach Prince George Edward Alexander Edmund, dem 1. Duke of Kent, der für seine extravaganten Krawattenknoten bekannt war.

Eine weniger spitze Abwandlung des Kent-Kragens ist der Urban-Kent-Kragen oder New-Kent-Kragen. Mit einer kürzeren, kompakten Kragenform wirkt diese Variante ausgesprochen modern und stylisch. Besonders gut kommt dieser Hemdkragen an schmal geschnittenen Hemden zur Geltung und kann dann mit einer schmalen Krawatte kombiniert werden. Bei dieser lässigeren Hemdkragen Form können Sie aber auch ganz auf die Krawatte verzichten.
Mann in dunkelblauem Hemd mit Haifisch Kragen

Der Haifisch-Kragen darf in keinem Schrank fehlen

Ein Hemd mit Haifisch-Kragen ist das zweite Essential, dass jeder Mann im Schrank haben sollte. Der Hemdkragen mit den weit auseinandergezogenen Spitzen ist seriös und klassisch, hat aber dennoch immer eine modische Ausstrahlung. Wenn Sie diese Kragenform zu einem Business-Sakko mit tiefem, breitem Ausschnitt tragen, kommen Sie definitiv gut durch den Bürotag. In Kombination mit einem Anzug ist beim Haifisch-Kragen die Krawatte dann übrigens Pflicht. Wir empfehlen für ein stimmiges Gesamtbild eine breite, mittelschwere Krawatte und einen festen Krawattenknoten.

Jetzt fragen Sie sich, warum dieser Hemdkragen Haifisch-Kragen heißt? Auch das können wir erklären: Mit den bis zu 160 Grad voneinander entfernt liegenden, kurzen Kragenspitzen sieht er ganz einfach so aus, als hätte ein Hai ein Stück aus dem Kragen herausgebissen.

Wem steht's?

Ein Haifisch-Kragen wirkt edler, und auch immer einen Hauch extravaganter, als der Kent-Kragen. Daher können Sie diese Hemdkragen Form auch gut am Abend oder zu festlichen Anlässen tragen. Männer mit eher rundlichem Gesicht sollten diesen Hemdkragen allerdings besser meiden, da er den Kopf gedrungener erscheinen lässt.

Mann in hellblauem Hemd mit Windsor Kragen

Der Windsor-Kragen ist ein Zeichen für Stilsicherheit

Der Name verrät es schon, auch hier lässt sich der Einfluss des britischen Hochadels auf die Männermode nicht verleugnen. Diese Variante mit etwas breiterem Kragen ist eine gelungene Verbindung aus dem formellen Kent- und dem modischeren Haifisch-Kragen. Sie ist ebenfalls ideal für Business-Outfits geeignet. Benannt ist der Hemdkragen nach dem Duke of Windsor, der zu Anfang des 20. Jahrhunderts international für seine Stilsicherheit und männliches Modebewusstsein gefeiert wurde. Aufgrund seiner Vorliebe für breite Krawatten und große Krawattenknoten, ließ er sich extra einen neuen Hemdentyp maßschneidern.

Da die Enden des Kragens aufgrund des speziellen Schnitts sehr weit auseinander liegen, füllt eine breite Krawatte mit symmetrischem Knoten den freien Platz optimal aus. Ganz stilecht tragen Sie dazu den Windsor- oder doppelten Windsor-Knoten.

Mann in dunkelblauem Hemd mit Button Down Kragen

Mit einem Button-Down-Kragen gehen Sie es lässig an

Wenn Sie es gern lässig mögen, ist der Button-Down-Kragen für Sie ideal. Diese Kragenform hat ihren Ursprung nämlich im Polosport. Mit dieser Kragenform bewegen Sie sich also im Mittelfeld zwischen formell und sportlich. Typisch für den legeren Hemdkragen sind die festgeknöpften Kragenspitzen. Heute kommt der Button-Down-Kragen hauptsächlich im Casual-Bereich zum Einsatz. Daher lassen sich Hemden mit diesem Kragen sehr gut zu Jeans oder Chino-Hosen kombinieren.

Wenn Sie ein Button-Down-Hemd etwas formeller stylen möchten, wählen Sie ein Sakko aus rustikalem Stoff wie Tweed oder Cord. Dieser Hemdkragen ist ausgesprochen unkompliziert, dennoch gibt es ein paar Spielregeln zu beachten: Die Kragenschenkel immer festknöpfen und die Krawatte – falls sie eine tragen – auf das insgesamt legere Erscheinungsbild abstimmen.

Die schickere Variante dieser Hemdkragen Art ist der Under-Button-Down. Dieser wird zwar seltener getragen, hat aber durchaus Vorteile. Denn die Enden des Kragens werden unter den Spitzen durch kleine Knöpfe fixiert. Daher wirkt dieser Hemdkragen auch ohne Krawatte, und selbst mit geöffnetem obersten Knopf, stilvoll.

Die Wallstreet liebt ihn: Der Kontrastkragen

Bei dieser Form des Hemdkragens kommen zwei Aspekte zusammen. Denn obwohl es sich hier ebenfalls um einen klassischen Schnitt handelt, macht die Zweifarbigkeit den Kontrastkragen zum Blickfang. In der Regel ist der Hemdkragen weiß und steht damit im Kontrast zum Rest des Hemdes. Am geläufigsten ist die sogenannte “Wallstreet-Kombination” aus hellblauem Hemd und weißem Hemdkragen, aber natürlich kann hier auch mit intensiveren Farben oder auch Mustern gespielt werden. Sein etwas ungewöhnliches Erscheinungsbild hat zur Folge, dass der Kontrastkragen nicht jedem gefällt.

Mit dem Tab-Kragen punkten Sie in Sachen Eleganz

Dieser Kragen präsentiert eine wirklich ausgefallene Optik und zählt damit zu den elegantesten Kragenformen. Er sollte deswegen auch immer mit Krawatte getragen werden. Diese wird dann garantiert perfekt sitzen: Denn durch seinen hohen Schnitt und den Steg, mit dem die Kragenschenkel unter dem Krawattenknoten verbunden sind, kann die Krawatte nicht verrutschen. Das sorgt allerdings auch dafür, dass ein Hemd mit Tab-Kragen niemals leger, sondern immer etwas steif wirken wird. Der Tab-Kragen ist daher nicht unbedingt die erste Wahl für ein Alltags-Outfit, aber sobald im Abendbereich Eleganz gefragt ist, können Sie mit diesem Kragen definitiv punkten.

Cooler denn je: Der Stehkragen

Rein schnitttechnisch betrachtet, ist der Stehkragen eine simple Angelegenheit. Denn er gehört zu den wenigen Hemdkragen, die keinen Umschlag haben. In den letzten Jahren hat dieser Hemdkragen jedoch ein großes Comeback erlebt. Wenn Sie in der Kreativ- oder Medienbranche arbeiten, oder es in Ihrem Büro keine allzu strenge Kleiderordnung gibt, stellen Sie mit einem Stehkragenhemd ihr Trendgespür unter Beweis. Kombinieren Sie ihn mit einem lockeren Sakko oder einer Chino. Dieser Kragen wirkt angezogen und professionell, bringt aber eben auch immer eine Spur von Lässigkeit mit sich. Deswegen ist diese Kragenlösung auch im Casual-Bereich zur Zeit extrem beliebt. Diese Hemden sind sogar so lässig, dass sie Sie auf einem sommerlichen Festival tragen können.