Christina Roetger
Aug. 2022
Jeansgröße umrechnen
So funktioniert's
Eine klassische Jeans zählt bestimmt mit zu den beliebtesten Kleidungsstücken in Ihrer Garderobe. Umso wichtiger ist deswegen ein perfekter Sitz und die richtige Länge, damit Sie lange Freude an Ihrem Lieblingsteil haben. Doch leider sind die gängigen Kennzeichnungen für Jeansgrößen nicht immer ganz verständlich.Damit Sie beim nächsten Kauf schneller zu einem Modell finden, dass für Ihre Maße perfekt ist, verraten wir Ihnen heute, wie Sie Ihre Jeansgröße am besten umrechnen können.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Konfektionsgröße wird in Zentimetern gemessen, die Jeansgröße hingegen in Inch
- Jeansgrößen setzen sich aus dem Taillenumfang (Weite) und der Schrittlänge (Länge) zusammen
- Für die genaue Bestimmung der richtigen Jeansgröße sollten Sie Ihren Taillenumfang und die Schrittlänge ausmessen
- Optional können Sie auch eine gut sitzende Jeans messen, welche Sie bereits besitzen
- Die Angaben in Zentimeter müssen durch 2,54 geteilt werden, um auf die korrekte Inch-Länge zu kommen
- Runden Sie im Zweifelsfall immer auf, damit der Bund nicht zu eng sitzt
- Die Größen können je nach Hersteller variieren, weshalb es nicht ungewöhnlich ist zwischen ein bis zwei Größen zu schwanken
Konfektionsgröße in Jeansgröße umrechnen
Die deutschen Konfektionsgrößen ergeben sich aus Körpergröße, Brust-, Taillen- und Hüftumfang und reichen von 32 bis 52. Daneben haben Sie wahrscheinlich auch viele Kleidungsstücke im Kleiderschrank, die eine internationalen Kennzeichnung haben. Bei diesem System werden die Größen schlicht von XS (Extra Small) bis XL (Extra Large) angegeben. Jeansgrößen werden hingegen grundsätzlich nach einem anderen Modell berechnet: nach der Inch-Größe.
Die einfachste Methode Ihre Jeansgröße zu ermitteln, ist Ihre Konfektionsgröße umzurechnen. Hierfür gibt es eine Faustregel: Kleidergröße minus 10.
Tragen Sie also sonst eine Hose in Kleidergröße 40, ist Ihre Jeansgröße 30. Ähnlich, nur weniger genau, funktioniert das auch mit internationalen Größen. Medium Size entspricht in etwa einer Konfektionsgröße 38. 38 minus 10, ergibt Jeansgröße 28. Diese Art, die Jeansgröße umzurechnen, hat jedoch einen kleinen Nachteil. Sie haben so zwar einen guten Richtwert für Ihre Bundweite, nicht aber für die Länge. Außerdem variieren die Kleidergrößen oft und Ihre Größe kann je nach Hersteller zwischen ein bis sogar zwei Größen schwanken.
Wenn Sie also Ihre genaue Jeansgröße kennen möchten, werden Sie um ein Maßband und das Umrechnen in Inch kaum herumkommen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.
Jeansgröße in Inch umrechnen
Inch ist das amerikanische Längenmaß, das auch mit Zoll übersetzt wird. Dabei entspricht 1 Inch 2,54 Zentimeter. Jeans in Inch-Größen sind immer mit zwei hintereinanderstehenden Werten und manchmal auch Buchstaben ausgezeichnet. Dabei steht das erste Maß immer für die Weite (englisch: waist) und der zweite Wert für die Länge (englisch: lenght). Wenn die Jeansgröße also mit W28/L32 ausgezeichnet ist, bedeutet das 28 Inch in der Weite und 32 in der Länge.
Auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht etwas verwirrend erscheinen mag, ist die Differenzierung zwischen Schrittlänge und Bundweite tatsächlich ein großer Vorteil. So können Sie Ihre Jeansgröße viel präziser ermitteln. Denn oft genug passt eine Jeans zwar obenrum super, ist aber viel zu kurz oder lang. Durch die Kennzeichnung mit zwei Werten für Weite und Länge, finden Sie nicht nur ein Modell, welches im Umfang gut sitzt, sondern auch die optimale Saumlänge für Sie hat.
So ermitteln Sie Ihre Jeansgröße
Um nun Ihre Kleidergröße in Ihre Jeansgröße umzurechnen, gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn Sie schon eine gut sitzende Jeans besitzen, dann können Sie mithilfe eines Maßbandes ganz leicht Ihre Denim als Vorlage nutzen. Falls Sie lieber direkt am Körper Maß nehmen möchten, funktioniert das natürlich genauso gut.
Maßnehmen am Körper
Stellen Sie sich gerade und idealerweise nur mit Unterwäsche bekleidet auf den Boden. Nun messen Sie Ihren Taillenumfang an der schmalsten Stelle. Vorsicht, messen Sie unbedingt an der richtigen Körperstelle: Verwechseln Sie die Taille nicht mit der Hüfte. Die sitzt in der Anatomie des Körpers weiter unten und ist breiter als die Körpermitte. Dieses Maß teilen Sie dann durch 2,54. Haben Sie also einen Taillenumfang von 70 Zentimetern, dividieren Sie 70 durch 2,54. Somit wäre Ihre Bundweite 28. Natürlich ist das Ergebnis in den seltensten Fällen eine glatte Zahl. Wir empfehlen den Wert im Zweifel einfach entsprechend aufzurunden. So vermeiden Sie einen zu engen Bund.
Jetzt fehlt Ihnen nur noch die Beinlänge. Für ein genaues Ergebnis bitten Sie am besten eine Freundin, Maß an Ihnen zu nehmen. Stellen Sie sich barfuß mit leicht gespreizten Beinen hin. Der Abstand der Fußknöchel sollte nicht weiter als 10 Zentimeter sein. Die Innenbeinlänge wird mit dem Maßband von der Ferse bis zum Schritt gemessen. Dieses Ergebnis teilen Sie wieder durch die Inch-Einheit 2,54. Haben Sie also eine Innenbeinlänge von 76 Zentimetern, lautet die Formel 76 geteilt durch 2,54. Das Ergebnis, aufgerundet 30, entspricht Ihrer Jeanslänge. Somit wäre Ihre Jeansgröße W28/L30.
Maßnehmen an einer Jeans
Diese Methode funktioniert ganz ähnlich wie am Körper, nur dass Sie dafür keine helfenden Hände benötigen. Legen Sie die Jeans so glatt wie möglich auf einen festen Untergrund und ziehen Sie dann das Maßband im Innensaum entlang der Gürtellinie. Mit Schummeln tun Sie sich übrigens keinen Gefallen, denn schon einige Millimeter weniger werden sich spätestens beim nächsten Jeanskauf rächen. Halten Sie das Maßband also nicht allzu straff, sondern ganz entspannt gerade und messen Sie von links nach rechts. Bevor Sie, wie am Körper, diese Zahl wieder durch den Inch-Wert teilen, müssen Sie das Ergebnis vorher mit Zwei multiplizieren.
Ein Beispiel: Die Jeans misst entlang der Gürtellinie 37 Zentimeter, multipliziert mit Zwei ergibt 74 Zentimeter. 74 Zentimeter geteilt durch 2,54 gleich 29. Jetzt kennen Sie schon mal Ihre Bundweite. Danach starten Sie ganz unten am Hosensaum und messen entlang des Innenbeins bis zum Schritt. Auch diese Zahl wird wieder durch 2,54 geteilt. Angenommen, die Innenbeinlänge misst 81 Zentimeter, wäre das Ergebnis geteilt durch 2,54 32. Nach diesem Exempel hätten Sie also die Jeansgröße W29/L32.
Jeansgröße umrechnen: Das müssen Sie beachten
Beachten Sie unbedingt, dass die Technik des Ausmessens nur mit einer Jeans funktioniert. Andere gut sitzende Hosen eignen sich nicht, da die Jeans mit ihrem festen Denim-Stoff nicht eine vergleichbare Passform hat wie z. B. eine Hose aus dünnem Leinen.
Außerdem sollten Sie beide Rechenmethoden lediglich als hilfreiche Anhaltspunkte verstehen. Jeans schließlich gibt es nicht nur im klassischen Bootcut oder geraden Passformen, sondern die Schnitte variieren je nach Mode. So ist etwa bei einer gecroppten Jeans die Länge weniger relevant und bei einer Baggy Jeans, die tief auf der Hüfte sitzt, fällt die Bundweite entsprechend größer aus. Und wenn Sie die Jeans vor allem zu High-Heels tragen möchten, sollten Sie – je nach Absatzhöhe- noch einige Zentimeter zu dem Längenergebnis addieren.
Die verlässlichste Methode ist natürlich immer noch, die Jeans vor dem Kauf anzuprobieren. Selbst wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, die Hose in einem Geschäft zu kaufen, gilt auch im Onlinehandel das Rückgabe- und Umtauschrecht. Denn auch wenn Sie ihre perfekte Größe gefunden haben, kann diese bei einem anderen Hersteller schon ein wenig unterschiedlich ausfallen. Auch Körpertypen können bei der Jeansgröße leider nicht berücksichtigt werden. Sollten Sie eine sehr schmale Taille haben, aber kräftige Oberschenkel, müssen Sie sich vielleicht erst durch einige Jeansmodelle probieren, obwohl Sie die Jeansgröße korrekt umgerechnet haben.