Christina Roetger
Okt. 2022
Polyester waschen
Die besten Tipps & Tricks
Wenn Sie das Wort „Polyester“ lesen, kommen Ihnen wahrscheinlich zunächst nur Bilder Ihres alten Trainingsanzugs in den Sinn. Doch der synthetische Stoff ist viel weiter verbreitet, als Sie vielleicht denken. Polyester kommt längst nicht mehr nur in Sport-, Outdoor- oder Funktionskleidung vor. Von leichten Sommerkleidern, über Business-Anzüge bis hin zur Tischdecke ist Polyester nahezu allgegenwärtig. Zwar ist die Kunstfaser relativ unkompliziert und pflegeleicht, dennoch sollten Sie ein paar Dinge beachten, wenn Sie Polyester waschen möchten. Hier kommen die besten Tipps, damit Sie lange Freude an Textilien aus Polyester haben und die Materialien nicht einlaufen, sich verfärben oder beschädigt werden.
Das finden Sie auf dieser Seite
Das Wichtigste auf einen Blick
Was ist Polyester eigentlich?
Schritt 1 vor dem Waschen: Lesen Sie das Pflegeetikett
Polyester waschen: Das sollten Sie vor jeder Wäsche tun
So geht’s: Polyester in der Waschmaschine waschen
Welches Waschmittel für Polyester?
Polyester richtig trocknen
Können Sie sich sparen: Polyester bügeln
Polyester waschen: So können Sie die Umwelt schonen
Das Wichtigste auf einen Blick
- Polyester lässt sich leicht waschen, trocknet schnell und nimmt wenig Feuchtigkeit auf
- Das Material kann problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden
- Waschen Sie Polyester nicht heißer als 40° Grad
- Wählen Sie am besten einen Schonwaschgang mit wenigen Umdrehungen
- Polyester bügeln ist in den meisten Fällen überflüssig
Was ist Polyester eigentlich?
Polyester wurde in den 1940er Jahren als eine pflegeleichte, günstige Alternative zu teuren Stoffen wie zum Beispiel Seide entwickelt. Polyester ist eine Synthetikfaser, die auf chemisch-technischem Weg gewonnen wird. Es lässt sich leicht waschen, trocknet schnell und nimmt wenig Feuchtigkeit auf. Zudem schütz es hervorragend gegen Kälte. Polyester ist dazu eine sehr praktische Faser, da sie höchste Reiß- und Scheuerfestigkeit aufweist, kaum knittert und auch nicht zwingend gebügelt werden muss. Das Material lässt sich mit Naturfasern wie Baumwolle oder Wolle verbinden, sodass sich die Vorteile der gemischten Fasern vereinen. So können robuste und zugleich elastische Gewebe entstehen.
Schritt 1 vor dem Waschen: Lesen Sie das Pflegeetikett
Ein großer Vorteil von Polyester ist, dass es problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden kann, was Ihnen Zeit und Mühe erspart. Bevor Sie ein Kleidungsstück in die Maschine geben, sollten Sie aber immer das Etikett lesen. Anhand des Pflegeetiketts können Sie feststellen, bei welcher Temperatur das Kleidungsstück gewaschen werden sollte. Wenn Sie hier das Waschsymbol in Form eines Zubers mit einer Temperaturangabe finden, ist das Kleidungsstück waschmaschinengeeignet. Ein P oder F würden dagegen für eine chemische Reinigung stehen. Das kann der Fall sein, wenn Polyestergarn mit anderen Fasern gemischt wurde oder mit einer speziellen Beschichtung ausgestattet ist.
Polyester waschen: Das sollten Sie vor jeder Wäsche tun
Bevor Sie Ihre Polyesterkleidung in die Waschmaschine geben, sollten Sie diese drei Punkte berücksichtigen:
1. Flecken vor dem Waschen behandeln
Da Polyester nicht zu heiß gewaschen werden sollte, kann eine Vorbehandlung vor dem Waschen helfen, hartnäckige Flecken zu entfernen. Frische Flecken können Sie oft schon mit einem sanften Spülmittel entfernen. Um auch ältere, eingetrocknete Flecken bei einem 40-Grad-Waschgang aus dem Stoff zu bekommen, können Sie ein Fleckenspray aus dem Fachhandel benutzen.
2. Sortieren Sie Kleidungsstücke nach Farben
Bevor Sie Ihre Kleidungsstücke in die Waschmaschine geben, sollten Sie die Wäsche nach Farben sortieren, um zu verhindern, dass die Farben ausbluten oder auf andere Kleidungsstücke übergehen. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie Polyester von anderen Stoffen trennen und separat waschen.
3. Kleidung auf links drehen
Denken Sie außerdem daran, die Kleidungsstücke vor dem Waschen auf links zu drehen. So bleiben die Farben besser erhalten und Aufdrucke verblassen nicht. Leeren Sie auch alle Taschen und schließen Sie Reißverschlüsse und Knöpfe.
So geht’s: Polyester in der Waschmaschine waschen
Nachdem Sie Ihre Polyesterteile vorbehandelt und sortiert haben, geben Sie die Wäsche in Ihre Waschmaschine. Da es sich bei Polyester um ein synthetisches Material handelt, kann hohe Hitze die Fasern angreifen und die Gewebestruktur beschädigen. Im schlimmsten Fall könnte die Kleidung einlaufen. Da die Kunstfaser jedoch weniger Schmutz aufnimmt als Naturfasern, sind extrem hohe Temperaturen auch nicht nötig. Waschen Sie Polyester nicht heißer als 40° Grad. Grundsätzlich ist kein spezielles Waschprogramm für die robuste Faser nötig, Feinwaschprogramme sind allerdings allgemein schonender für die Kleidung und tragen so auch zu einer längeren Lebensdauer von Polyester bei. Wählen Sie daher am besten einen Schonwaschgang mit wenigen Umdrehungen. Da Polyester ohnehin wenig Wasser aufsaugt, sind hohe Schleudergänge nicht nötig.
Welches Waschmittel für Polyester?
Empfehlenswert sind Color- oder Feinwaschmittel, da diese, im Gegensatz zu Vollwaschmitteln, keine optischen Aufheller bzw. Bleichmittel enthalten. Damit sind sie auch für buntes Polyester schonender. Weiße Polyesterstoffe – zum Beispiel Tischwäsche – können Sie hingegen auch mit Vollwaschmittel waschen.
Für spezielle Funktionsbekleidung aus Polyester, die Wind- und Wasserfest ist, gibt es im Fachhandel inzwischen auch Outdoor-Waschmittel.
Polyester richtig trocknen
Auch hier punktet Polyester durch seine Alltagstauglichkeit, denn die praktische Faser trocknet relativ schnell. Genau wie beim Waschen ist es aber auch beim Trocknen von Polyesterkleidung wichtig, hohe Temperaturen zu vermeiden. Es ist zwar möglich, Polyester im Wäschetrockner zu trocken, jedoch nicht wirklich empfehlenswert. Geben Sie Ihre Polyesterteile häufig in den Trockner, kann die heiße Luft die synthetischen Fasern beschädigen. Eine gute Grundregel könnte daher sein, nur auf den Trockner zurückzugreifen, wenn Sie in Eile sind. Dann sollten Sie aber immer eine Trocknerstufe mit niedriger Hitze wählen. Wenn es die Zeit erlaubt, trocknen Sie Polyester besser an der frischen Luft. Hängen Sie Ihre Kleidung dafür direkt nach dem Waschen auf und ziehen Sie alle Teile sorgfältig glatt, damit sie knitterfrei trocknen können. Allerdings gilt auch hier, starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden, da sonst die Farben schnell verblassen können.
Können Sie sich sparen: Polyester bügeln
Polyesterfasern zerknittern kaum, was das Bügeln ist in den meisten Fällen überflüssig macht. Und da sie empfindlich gegen Hitze sind, ist das auch besser für das Gewebe. In den meisten Fällen reicht es schon, die Kleidungsstücke direkt nach dem Waschen aufzuhängen, so entstehen Falten bei Polyester gar nicht erst. Soll jedoch eine Bluse oder ein Anzug für einen wichtigen Termin absolut faltenfrei sein, können Sie Polyester auch bügeln. Aber bitte nur sehr vorsichtig bei niedrigen Temperaturen, auf links und ohne Dampf. Manche Bügeleisen verfügen auch über eine spezielle Einstellung für synthetische Fasern.
Polyester waschen: So können Sie die Umwelt schonen
Wie alle synthetischen Gewebe brechen auch Polyesterfasern beim Waschen auf. Für das Gewebe an sich ist das nicht weiter schlimm, es lösen sich jedoch winzige Teilchen, das sogenannte Mikroplastik. Diese kleinen Partikel können nicht herausgefiltert werden und gelangen über die Waschmaschine ins Grundwasser oder ins Meer, wo sie schädlich für Tiere und Ökosysteme sein können. Um Polyester umweltfreundlich zu waschen, sind kurze Waschprogramme bei niedrigen Temperaturen und geringerer Wassermenge besser. Außerdem können Sie einen speziellen Waschbeutel benutzen, der bis 90 bis 100 Prozent des Mikroplastik abfängt. Und natürlich ist auch Waschmittel ohne Mikroplastik schonender für die Umwelt.