Okt. 2023
Knopf annähen leicht gemacht
Wir zeigen Ihnen die besten Techniken
Wer kennt das Problem nicht: Jetzt noch schnell in die Hose schlüpfen und dann los. Plötzlich reißt die Hose und der Knopf verabschiedet sich. Was nun? Für NähliebhaberInnen ist das in der Regel ein Kinderspiel und in wenigen Minuten erledigt. Aber auch Profis fangen klein an. Erfahren Sie hier, wie Sie zu Hause am leichtesten einen Knopf annähen und wie dieser hinterher auch richtig sitzt – und letztlich hält.
Das finden Sie auf dieser Seite
Knopf annähen – diese Techniken gibt es
Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, einen Knopf zu befestigen. Es hängt davon ab, um welchen Knopf es sich handelt und ab und zu ist leider der Weg zum Schneider nicht vermeidbar. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Techniken für Knöpfe mit Stiel, mit Gegenknopf und die klassischen Knöpfe. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, welche Tools Sie benötigen und wie alles perfekt sitzt. So halten Ihre Lieblingsstücke länger und passen perfekt.
Wie sitzt der Knopf richtig?
Ein Knopf sollte „auf Spannung“ in seiner Endposition sein. Bei weiten Blusen oder Hemden ist das nicht wichtig, bei einer Hose jedoch soll der Knopf etwas nach innen gerückt angebracht werden, weil er beim Tragen dann wieder etwas nach außen gedrückt wird. Nur so sitzt der Knopf optimal und ist „auf Spannung“.
Ist der Knopf ein reines Schließelement, wie zum Beispiel bei Hemden oder Blusen, dann muss er in der Mitte des Knopfloches sitzen. Soll der Knopf aber Halt geben, so sitzt er an der vorderen Kante im Knopfloch, bei den „Augenknopflöchern“ im Auge.
Knopf annähen – Schritt für Schritt
1. Überprüfen Sie zunächst die Position.
2. Fädeln Sie anschließend die Nadel ein und setzen Sie einen Knoten auf das lange Ende des Fadens, damit der Faden Halt im Gewebe hat. Stechen Sie nun von innen durch die markierte Stelle und durch eines der Löcher im Knopf. Wenn Ihr Knopf nur zwei Löcher hat, stechen Sie dann durch das andere und wieder zurück und durch den Stoff – das ist Ihr erster Stich.
3. Im Anschluss schieben Sie ein Streichholz zwischen Knopf und Gewebe und zwischen die beiden Einstichstellen. Danach wiederholen Sie die Stiche wie beim ersten Mal, bis der Knopf fest angenäht ist – es reichen in der Regel 5 Wiederholungen. Ziehen Sie die Stiche nicht zu fest an.
4. Jetzt ziehen Sie das Streichholz heraus und wickeln den Faden an dieser Stelle etwa 7 Mal um das Genähte – das ergibt den Stiel.
Es spielt keine Rolle, ob der Knopf 2 Löcher oder 4 Löcher hat – bei 4 Löchern wiederholen Sie das Ganze einfach mit den weiteren Löchern. Hierbei können Sie auch kreativ werden, die Stiche beispielsweise parallel oder auch über Kreuz legen.
Knopf mit Gegenknopf annähen
Das Prinzip des Knopfannähens ist wie oben beschrieben, es wird aber zusätzlich und gleichzeitig mit dem Knopf ein kleiner flacher Knopf auf die linke Seite des Teils genäht. Sie starten wie oben beschrieben, aber sobald Sie von der rechten Seite auf die linke Seite stechen, fädeln Sie sich zusätzlich durch die Öse des Gegenknopfes hindurch. Dieser kleine flache Knopf sorgt dafür, dass der Faden nicht durch den Stoff reißt und den Stoff zerreißt – im Prinzip hat dieser kleine Knopf die gleiche Aufgabe wie eine Unterlegscheibe für Schrauben.
Jeansknöpfe ersetzen
Ein Jeansknopf ist ein Nietenknopf, der fest im Stoff verankert ist. Wenn ein Knopf herausfällt, dann kann es durchaus vorkommen, dass der Stoff beschädigt wird. Aber Sie müssen sich hierbei keine Sorgen machen, denn meistens lässt sich das Problem durch eine einfache Korrektur beheben. Durchaus kann es aber vorkommen, dass der Originalknopf nicht mehr eingesetzt werden kann.
Ein solcher Jeansknopf besteht aus einem Oberteil und wird von unten wie ein sehr kleiner „Nagel“ mit Widerhaken – die Niete – in den Schaft des Oberteils geschlagen. Einmal zusammengesetzt, kann die Zusammensetzung nicht mehr getrennt werden, ohne dabei den Knopf zu beschädigen. Deshalb brauchen Sie als Ersatz einen neuen Jeansknopf, welcher eingeschlagen werden kann.
Für das Einschlagen eines Jeansknopfes brauchen Sie eine stabile Unterlage (Küchenbrett z.B.) und einen Hammer. Wenn Sie vorhaben einen neuen Jeansknopf zu kaufen, bekommen Sie meistens sogenanntes Unterlegwerkzeug dazu.
So nähen Sie den Jeansknopf an
1. Legen Sie den Knopf „kopfüber“ auf das Küchenbrett.
2. Danach schieben Sie den Jeansbund über den Knopfschaft, nutzen Sie dafür am besten das Loch, welches der alte Knopf hinterlassen hat.
3. Als Nächstes drücken Sie die Niete leicht in den Knopfschaft so, dass er gerade eben hält. Mit dem Hammer schlagen Sie nun die Niete bis zum Anschlag in den Knopfschaft – die Niete ist so konstruiert, dass sie daraufhin nicht mehr herausfallen kann.
4. Wenn das Loch schon etwas ausgefranst ist, können Sie, bevor Sie die Niete einsetzen, noch eine kleine Plastikscheibe einlegen, diese gibt nochmals extra Halt vor dem Ausreißen.
Es klappt trotz der Tipps nicht? Die Profis wissen Rat
Manchmal ist der Stoff, auf oder in dem der Knopf sitzt, ausgerissen und auch schon so stark ausgefranst, sodass kein Knopf mehr angenäht werden kann oder ein Jeansknopf keinen Halt mehr findet. So gestaltet sich das Annähen des Knopfes schwierig.
Wenn die Zeit oder das Geschick fehlt, hilft ebenfalls gerne ein Profi weiter. So können Sie sich sicher sein, dass das Ergebnis perfekt wird und lange hält.
An vielen Standorten finden Sie in unseren P&C* Stores ein Änderungsatelier, wo wir Ihnen das Annähen von Knöpfen abnehmen. Schauen Sie gerne in unseren Stores vorbei. Entdecken Sie hier unsere Änderungsateliers.