
Christina Roetger
Aug. 2023
Schweißgeruch aus Kleidung entfernen
7 Hausmittel, die wirklich helfen
Eigentlich könnte alles so einfach sein: Riecht das T-Shirt nach einem heißen Sommertag oder einem anstrengenden Workout nach Schweiß, kommt es in die Waschmaschine. Richtig? Leider nicht immer. Denn manchmal lassen sich hartnäckige Schweißgerüche mit einem Waschgang allein nicht vollständig aus der Kleidung verbannen. Doch keine Sorge, wir zeigen Methoden und Hausmittel, mit denen sich Schweißgeruch zuverlässig entfernen lässt und die Garderobe wieder frisch duftet.
Wie entsteht Schweißgeruch überhaupt?
Hätte man’s gewusst? Schweiß selbst riecht gar nicht. Denn er besteht – vereinfacht gesagt – fast nur aus Wasser und Salz. Aber: Die Haut ist von Natur aus mit Bakterien bedeckt. Und diese ernähren sich von den minimalen Anteilen an Harnstoff, Aminosäuren, Fett, Zucker und Milchsäure, die ebenfalls im Schweiß enthalten sind. Erst wenn diese Bakterien auf der Haut mit dem Schweiß in Berührung kommen, entsteht der unangenehme Geruch, der sich dann auch in Textilien festsetzt. Bleibt die Kleidung auch nach dem Waschen noch „müffelnd“, bedeutet das, dass durch den Waschgang nicht alle Bakterien beseitigt wurden. Vor allem bei feinen Stoffen, die nicht sehr heiß gewaschen werden dürfen, kann das passieren. Denn in der Regel werden Bakterien erst bei Wäschen ab 60 Grad komplett abgetötet.
Schweißgeruch aus Kleidung entfernen: 7 Tipps mit Hausmitteln
Mit diesen einfachen, aber wirksamen Methoden lässt sich unangenehmer Schweißgeruch leicht beseitigen. Von der magischen Wirkung der Zitrone bis hin zur Kraft des Sonnenlichts – diese Tipps sorgen dafür, dass Kleidung frisch, sauber und geruchsfrei bleibt.
1. Helfen gegen Schweißgeruch: Frische Luft und Sonnenlicht
Eine unkomplizierte Methode – und ganz ohne Waschen: An einem sonnigen Tag hilft die Kraft der Natur, um Gerüche zu beseitigen. Wird die Wäsche draußen in der Sonne aufgehängt, helfen die UV-Strahlen, Bakterien abzutöten, die Schweißgeruch verursachen. Eine leichte Brise entfernt zudem muffige Gerüche, sodass die Kleidung frischer riecht.
2. Schweißgeruch mit Essig entfernen
Essig ist ein ausgezeichnetes natürliches Desodorierungsmittel. Dafür hellen Essig und Wasser etwa im Verhältnis 1:4 mischen und die Kleidung mindestens eine Stunde, am besten über Nacht, einweichen. Anschließend wird die Kleidung wie gewohnt in der Waschmaschine gewaschen. Alternativ kann die Essigmischung auch in eine Sprühflasche gefüllt werden, um gezielt die „Problemzonen“ der Kleidung zu behandeln.
Bei empfindlichen Stoffen bitte vor der Anwendung immer einen Fleckentest an einer unauffälligen Stelle durchführen, um sicherzugehen, dass die Farbe durch den Essig nicht ausbleicht.
3. Natron – die Wunderwaffe gegen Schweißgeruch
Natron ist ein vielseitiges Haushaltsmittel. Es hilft, Gerüche zu neutralisieren und sorgt für frischen Duft. Auch beim Entfernen von Schweißgeruch wirkt es zuverlässig. Dafür auf fünf Liter Wasser einen Esslöffel Waschsoda oder haushaltsübliches Natronpulver geben. Die entstehende Kohlensäure löst den Schweißgeruch aus den Fasern. Am besten die Kleidung über Nacht einweichen lassen und anschließend wie gewohnt waschen.
Vorsicht! Bei Buntwäsche sollte Natron sparsam dosiert werden, da es leicht bleichend wirkt.
4. Schweißgeruch ohne Waschen entfernen: Geruch einfach einfrieren
Kleidung im Tiefkühler von Schweißgeruch befreien? Klingt ungewöhnlich, funktioniert aber tatsächlich. Dafür das Kleidungsstück in einen Plastikbeutel geben und über Nacht ins Gefrierfach legen. Die eisige Kälte tötet die geruchsverursachenden Bakterien ab. Zum Auftauen empfiehlt es sich, die Kleidung an der frischen Luft aufzuhängen.
5. So werden Ihre weißen Textilen zitronenfrisch
Um Schweißgeruch aus weißer Kleidung zu entfernen, kann Zitronensaft helfen. Denn Zitronensaft ist ein natürliches Desinfektionsmittel und bekämpft auch unerwünschte Gerüche. Dazu etwa vier Teelöffel Zitronensäure mit einem Liter Wasser mischen und die Wäsche mindestens 30 Minuten, besser eine Stunde einweichen. Die Zitronensäure hilft, Bakterien abzutöten. Nach dem Einweichen die Kleidung wie gewohnt in der Waschmaschine waschen und sich anschließend über einen Hauch Zitronenduft statt Schweißgeruch freuen. Da Zitronensaft aber auch als Bleichmittel wirkt, ist dieses Hausmittel nicht für bunte Kleidung geeignet.
6. Spezielle Waschmittel können helfen
Lästige Schweißgerüche lassen sich auch mit speziellen Geruchsentfernern, Waschtüchern oder Textilsprays aus dem Drogeriemarkt aus der Kleidung entfernen. Sie wirken antibakteriell und bekämpfen die Geruchsverursacher direkt beim Waschen. In der Regel werden die Geruchsentferner einfach mit in die Waschmaschine gegeben – dabei immer die Gebrauchsanweisung des Herstellers beachten. Es gibt auch spezielle Waschmittel für Sportbekleidung, die ebenfalls dafür entwickelt wurden, Schweißgeruch zu neutralisieren.
7. Schweißgeruch mit Dampf bekämpfen
Dampf hilft ebenfalls, Schweißgeruch zu beseitigen und die Kleidung aufzufrischen. Einfach die Kleidung im Badezimmer aufhängen, während eine heiße Dusche läuft. Der Dampf dringt in das Gewebe ein und hilft, Gerüche zu beseitigen. Alternativ kann auch eine Dampfbürste aus dem Fachhandel verwendet werden, um bestimmte Stellen zu reinigen. Diese Methode eignet sich besonders für empfindliche Stoffe, die keine Maschinenwäsche vertragen.
Warum riechen manche Kleidungsstücke besonders stark nach Schweiß?
Während manche Stoffe auch nach starkem Schwitzen kaum riechen, verbreiten andere Textilien schon nach wenigen Minuten einen unangenehmen Geruch. Dies ist vor allem bei Kunstfasern wie Polyacryl oder Polyester der Fall. Der Grund: Bestimmte Bakterienarten, die für den typischen Schweißgeruch in der Kleidung verantwortlich sind, können sich in Kunstfasern besser vermehren. Im Kampf gegen Schweißgeruch sind Naturfasern wie Baumwolle, Seide oder Leinen daher die bessere Wahl. Zum einen haben sie natürliche klimaregulierende, kühlende Eigenschaften, sodass es bei hohen Temperaturen nicht so schnell zum Schwitzen kommt, zum anderen können Naturfasern Geruchsmoleküle besser binden. Das bedeutet, dass es länger dauert, bis sich unangenehme Gerüche entwickeln. Übrigens: Leinen hat sogar antibakterielle Eigenschaften – und ist damit sozusagen von Natur aus mit einer Anti-Schweißgeruch-Funktion ausgestattet.